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Markus Blattner über den Beruf des Barkeepers

Der Beruf des Bar­keepers hat für viele etwas Sagen­umwobenes. Es beginnt bei der Ausbildung. Häufig wird das Hobby durch Barkurse zum Beruf.

In der Schweiz gibt es keine reglementierte Aus­bildung für den Beruf des Bar­keepers. Für den Erfolg einer Bar sind gute Bar­keeper jedoch essenziell. 

Um etwas besser zu verstehen, wie man ein guter Bar­keeper wird, haben wir einige der besten Schweizer Bar­keeper und Bar­keeperinnen zu Ihrem Beruf befragt. Die Interview­reihe beginnt mit Markus Blattner, Inhaber und Bar­keeper des "Old Crow" in der Zürcher Altstadt.

Markus Blattner

Markus Blattner im Interview

Herr Blattner, wie sind Sie zum Beruf des Barkeepers gekommen?

Bereits im Teenageralter haben mich Cocktails fasziniert. Zum Spass habe ich mich bei privaten Anlässen und Partys hinter die Bar gestellt. Nach einer kaufmännischen Lehre im Baumaterialhandel bin ich als Quereinsteiger zur Gastronomie gekommen. Aus Interesse habe ich zwei Kurse bei der Barfachschule Kaltenbach besucht. Danach traute ich mir die Bewerbung als "Commis de Bar" in der "Widder Bar" zu. 

Welche Erfahrungen haben Sie anschliessend gesammelt?

Nach zwei Jahren in der "Widder Bar" zog es mich ins Ausland. Ich arbeitete zwei Jahre lang auf Kreuzfahrtschiffen, danach bot mir das "Widder Hotel" die Stelle als "Chef de Bar" an. Dreizehn Jahre später wagte ich den Schritt in die Selbstständigkeit. Meine Devise war immer learning by doing!

Beschreiben Sie eine/n gute/n Barkeeper/in.

Er darf sich selbst nicht zu ernst nehmen und muss den Beruf lieben. Ich sehe meinen Job immer noch als mein Hobby an. Wichtig ist auch, dass man sich für die Arbeit hinter dem Tresen und den Service interessiert. Es sind immer noch die Gäste an den Tischen, die unseren Lohn bezahlen. 

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Was raten Sie angehenden Barkeeper/innen?

Erlebt in jungen Jahren so viel wie möglich: Ausland, Schiff oder Saison - es gibt wenige Bereiche in denen man sich derart austoben kann.

Gibt es Schwierigkeiten im Berufsalltag?

Zum Glück nur wenige, es sind eher Banalitäten, die einem auf die Nerven gehen. Manche Gäste wollen einem vorschreiben, was man zu tun hat. Ich liebe momentan auch diese Unart, wenn Gäste einem vermitteln, dass das schon gehe, auch wenn man bereits nein gesagt hat. Der Gast soll König sein, wenn er sich auch so benimmt! 

Wie sieht eine Bar aus, in der Sie einen Drink trinken gehen?

Es darf gerne auch einmal eine "Eckkneipe" sein. Wichtig ist, dass ich mich wohlfühle und die Musik darf nicht zu laut sein. 

Wie schätzen Sie die Schweizer Barszene ein?

Sie hat sich extrem gewandelt und kann international ohne Probleme mithalten. Zum Glück liegt der Fokus nicht mehr nur auf Zürich. Bern, Basel, Thun oder Genf haben sich wie viele andere Städte einen Namen gemacht. Es fehlt an nichts und wenn doch, dann arrangiert man sich. 

Die Old Crow Bar

Das "Old Crow"

Markus Blattner ist Barkeeper und einer von drei Inhabern und Inhaberinnen der Bar "Old Crow" in Zürich. Das "Old Crow" zeichnet sich vor allem durch sein ausgewähltes Whiskeyangebot aus und bietet eine einmalige Auswahl von über 1‘600 Spirituosen an. Die Bar wurde an den Mixology Bar Awards 2018 in der Kategorie "Bar des Jahres, Schweiz" als Sieger ausgezeichnet. 

Aktualisiert am 16.01.2018