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Sorten Weintrauben Schweiz

Die wichtigsten Traubensorten der Schweiz

In der Schweiz ist Wein sehr beliebt, obwohl die heimische Produktion nicht riesig ist. Dennoch haben Schweizer Rebsorten und Weine einiges zu bieten. Besonders die bekannten Traubensorten Chasselas und Pinot Noir stehen für bekannte Schweizer Weine.

Entdecken Sie in diesem Artikel die wichtigsten Traubensorten der Schweiz.

Wein in der Schweiz

In der Schweiz hat der Weinanbau eine lange Tradition, die bis ins Jahr 600 v. Chr. zurückreicht. Seitdem werden Weinreben angepflanzt und gepflegt, um jedes Jahr hochwertige Traubensorten zu liefern. Heute produzieren die Schweizer Winzerinnen und Winzer rund 75 Millionen Liter Wein pro Jahr. Dabei verteilt sich die Anbauflächen auf die meisten Regionen des Landes, die Alpen ausgenommen. Wein wird in zahlreichen Kantonen angebaut, darunter Genf, Wallis, Waadt, Neuenburg, Freiburg, Bern, Aargau, Schaffhausen, Basel, Zürich, Thurgau, St. Gallen, Graubünden und Tessin. Insgesamt wachsen hier über 200 unterschiedliche Rebsorten. Neben bekannten Weinsorten finden sich ebenfalls sehr alte Reben und neue resistente Traubensorten. Schweizer Wein wird durch die Bezeichnung «Appellation d’Origine Contrôlée» (AOC) geschützt, die den Namen der jeweiligen Region ergänzt. Regelmässige Kontrollen garantieren die Qualität sowie die Herkunft der Weine.

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Zahlen zum Weinanbau

Die Schweiz ist ein kleines Land und doch bietet es eine erstaunlich grosse Weinbaufläche mit rund 14'500 Hektar. Das ist in etwa so gross wie 20'000 Fussballfelder. Die Reben und Traubensorten sind dabei vielfältig. Der Kanton Wallis ist mit 4'616 Hektar (32 % der Gesamtfläche) das grösste Weinanbaugebiet. Hier werden vor allem die bekannten Weinsorten Chasselas und Pinot Noir angebaut. Im Kanton Waadt, der mit 3'747 Hektar (26 %) ebenfalls eine wichtige Rolle spielt, dominieren ebenfalls diese beiden Traubensorten. Weitere wichtige Weinregionen der Schweiz sind der Kanton Genf mit 1'326 Hektar (9 %) und der Kanton Tessin mit 1'143 Hektar (8 %). Während in Genf Chasselas und Gamay besonders verbreitet sind, setzt das Tessin auf Chardonnay und Merlot. Insgesamt beträgt der Anteil an roten Rebsorten in der Schweiz 55 %, während 45 % auf weisse Traubensorten entfallen. Diese Zahlen aus dem Jahr 2024 geben einen ersten Überblick über den vielfältigen Weinanbau in der Schweiz.

Die Chasselas-Traube ist die beliebteste Weissweintraube der Schweiz.

Chasselas

Die Chasselas-Traube ist eine wichtige Rebsorte für Weisswein in der Schweiz. Sie besitzt einen neutralen Charakter. Dadurch kann der Wein die Vielfalt der Böden und das Klima der Region widerspiegeln. So entstehen Weine, die sich durch ihre Diversität auszeichnen. Schweizer Chasselas haben oft fruchtige Aromen und eine blassgelbe Farbe. Sie sind trocken ausgebaut und bringen häufig mineralische Noten mit sich. Das Klima in der Schweiz unterstützt die Entwicklung dieser aromatischen und vielseitigen Rebsorte. Die Traubensorte Chasselas wird besonders in der Westschweiz angebaut. Zu den wichtigsten Anbaugebieten gehören die Kantone Waadt, Wallis, Genf und Neuenburg. Eine berühmte Weinsorte aus diesen Regionen ist der Walliser Fendant. Dieser Wein wird gerne als Begleiter zu traditionellen Schweizer Gerichten wie Fondue oder Raclette serviert. Er eignet sich ebenfalls gut als Wein zum Apéro.

Riesling-Silvaner

Die Riesling-Silvaner-Traube gehört zu den vielseitigen Traubensorten für Weissweine, die in der Schweiz besonders in der Deutschschweiz angebaut werden. Sie ist vor allem in den Kantonen Aargau, Graubünden, Schaffhausen und Zürich zu finden. Diese Rebsorte ist robust und anpassungsfähig, was sie ideal für das wechselhafte Klima dieser Regionen macht. Die daraus entstehenden Weine zeichnen sich durch einen milden Charakter und eine geringe Säure aus. Gleichzeitig bieten sie fruchtige Aromen, die den Wein angenehm leicht machen. Weine aus Riesling-Silvaner sollten jung getrunken werden, da sie bei längerer Lagerung an Qualität einbüssen. Dies macht sie zu beliebten Begleitern für spontane Anlässe oder Apéros. Trotz dieser Vorzüge hat die Traubensorte einen eher gemischten Ruf. Der Grund dafür liegt in ihrer häufigen Verwendung für Massenweine. Doch bei sorgfältigem Anbau und guter Verarbeitung entstehen aus dieser Rebsorte durchaus hochwertige Weine. Die Sorte Riesling-Silvaner ist ebenfalls unter dem Namen Müller-Thurgau bekannt.

Chardonnay

Die Chardonnay-Traube ist eine der bekanntesten Rebsorten für Weisswein in der Schweiz. Sie wird vor allem in den Kantonen Wallis, Genf, Waadt und Tessin angebaut. Diese Rebsorte ist vielseitig und bietet viele Möglichkeiten für die Weinherstellung. Besonders interessant ist, dass die Weine aus Chardonnay oft im Fass ausgebaut werden. Das verleiht den Weinen einen besonderen Geschmack. Sie sind vollmundig und haben Aromen wie Vanille, Butter oder Rauch. Diese Eigenschaft macht die Traubensorte zu etwas Einzigartigem. Die Böden in der Schweiz sind sehr unterschiedlich. Das beeinflusst die Weine aus Chardonnay stark. Je nach Region entwickeln die Weine verschiedene Geschmacksrichtungen. Im Wallis finden sich oft Weine mit fruchtigen Aromen. In anderen Regionen wie Genf können Weine aus Chardonnay frische, zitronige Noten haben.

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Pinot Noir

Der Pinot Noir gehört zu den weit verbreiteten Traubensorten in der Schweiz für Rotweine. Diese Rebsorte wächst besonders gut in kühleren Gegenden. Sie ist in den Kantonen Wallis, Waadt, Neuenburg und Graubünden sehr verbreitet. Der Pinot Noir stellt trotz Robustheit gegen kühlere Temperaturen hohe Ansprüche an seinen Standort. Der Boden und die Pflege durch die Winzerinnen und Winzer sind entscheidend für die Qualität der Weine. Je nach Anbaugebiet entstehen aus dieser Traubensorte sehr unterschiedliche Weine. Manche sind leicht und fruchtig, andere kräftig und vollmundig. Die kleinen Beeren der Rebe haben dünne Schalen. Dadurch enthalten die Weine weniger Tannin und sind heller in der Farbe. Typisch für Weine aus Pinot Noir ist ein tiefes Burgunderrot, das manchmal leicht bräunlich wirkt. Im Vergleich zu anderen Rotweinen sind Weine aus Pinot Noir weicher und weniger bitter. Sie haben oft einen etwas höheren Alkoholgehalt.

Merlot

Die Merlot-Traube ist eine der bedeutenden Rebsorten für Rotweine, die in der Schweiz angebaut werden. Ihr wichtigstes Anbaugebiet liegt im Kanton Tessin, wo das Klima besonders günstig ist. Doch auch in den Kantonen Wallis, Waadt und Genf wird zunehmend Merlot angebaut. Diese Traubensorte liefert Weine, die durch ihre rubinrote Farbe, den violetten Nuancen und ihren weichen, fruchtigen Geschmack überzeugen. Die Weine aus Merlot haben meist einen mittleren Alkoholgehalt, der perfekt mit ihrer harmonischen Aromatik zusammenspielt. Im Tessin erzielt die Merlot-Traube eine besonders hohe Qualität. Dies liegt an den einzigartigen Bodenbeschaffenheiten und dem milden sonnigen Klima der Region. Die dort produzierten Weine aus Merlot gelten als ausdrucksstark und vielfältig. Sie sind beliebt bei Weinliebhabern, die Wert auf eine ausgewogene Balance zwischen Fruchtigkeit und Fülle legen.

Gamay

Die Gamay-Traube gehört zu den wichtigsten Traubensorten in der Schweiz für Rotweine. Sie wird vor allem in den Kantonen Wallis, Waadt und Genf angebaut. Im Wallis wird sie häufig als Verschnittwein für den beliebten Dôle verwendet. Jedoch werden auch besondere Weine aus Gamay hergestellt, die durch ihre Vielseitigkeit überzeugen. Merkmale von Weinen aus Gamay sind die Farbe Granatapfelrot sowie ein fruchtiger und leichter Geschmack. Sie haben in der Regel einen eher niedrigen Alkoholgehalt. Gleichzeitig können sie je nach Region und Bodenbeschaffenheit überraschend aromatisch sein. Diese Traubensorte zeigt, wie vielfältig die Schweizer Weinkultur ist und wie geschickt Winzerinnen und Winzer unterschiedliche Rebsorten nutzen, um besondere Weine zu kreieren.

Die Pinot Noir Traube ist die beliebteste Rotweintraube der Schweiz.

Fazit

Die Schweiz ist bekannt für ihre beeindruckende Vielfalt an Traubensorten. Trotz der kleinen Anbauflächen und des oft heiklen Klimas schaffen es die Winzerinnen und Winzer, hochwertige Weine zu produzieren. Die Vielfalt der Schweizer Weine entsteht durch das Zusammenspiel von Tradition und Innovation. Winzerinnen und Winzer nutzen die Eigenheiten der Regionen, um besondere Weine zu kreieren. Diese Vielfalt macht Schweizer Weine zu einem spannenden Thema für Weinliebhaber. Ein tieferes Verständnis der Traubensorten und Rebsorten hilft dabei, die besonderen Weinsorten aus der Schweiz besser zu schätzen.

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Bildquelle: pxhere/pxhere.com

Aktualisiert am 05.06.2025