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Ausbildung in der Gastronomie – Bildungswege im Gastgewerbe

Um in der Gastronomie Fuss zu fassen, gibt es verschiedene Ausbildungen. Neben dem «klassischen» Bildungsweg über eine Berufslehre gibt es auch andere Möglichkeiten, die bis zum abgeschlossenen Hochschulstudium reichen.

In diesem Artikel stellen wir Ihnen mögliche Ausbildungswege vor.

Berufliche Grundbildung in der Gastronomie

Nach dem Abschluss der Sekundarschule können Jugendliche, die sich für eine Ausbildung in einem Restaurant oder einem anderen Gastronomiebetrieb interessieren, zwischen fünf Berufslehren mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ) wählen.

  • Restaurantfachfrau/-fachmann EFZ: Beratung, Service, Rechnungsstellung und Mitarbeit in der Warenbewirtschaftung in Restaurationsbetrieben.
  • Köchin/Koch EFZ: Verarbeitung von Lebensmitteln zu warmen und kalten Speisen in kreativer Weise in Gastronomiebetrieben.
  • Systemgastronomiefachfrau/-fachmann EFZ: Organisation und Planung von Abläufen im Service und in der Küche von Restaurants der Systemgastronomie.
  • Fachfrau/-mann Hotellerie-Hauswirtschaft EFZ: Organisation und Planung von Abläufen in Heimen, Spitälern, Hotels und Gastronomiebetrieben.

Grössere Gastronomiebetriebe haben zudem oft eine eigene Administrationsabteilung, welche Jugendliche im Beruf Kaufmann und Kauffrau EFZ ausbildet.

Für Jugendliche mit mittleren schulischen Leistungen gibt es zudem die Möglichkeit, eine praxisorientierte zweijährige Lehre mit Berufsattest (EBA) als Küchenangestellte/-r, Praktiker/-in Hotellerie-Hauswirtschaft oder Restaurantangestellte/-r zu absolvieren. Bei entsprechenden Leistungen können gewisse zweijährige Lehren mit Berufsattest (EBA) weitergeführt und mit einem eidgenössischen Fähigkeitszeugnis (EFZ) abgeschlossen werden. Weitere Informationen finden Sie unter berufsberatung.ch.

Der Einstieg in die Gastronomie über eine Berufslehre gilt als «klassischer» Bildungsweg. Durch die Berufslehre erhalten Jugendliche eine fundamentale Ausbildung im gewählten Berufsfeld. Und dank diverser Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten eröffnen sich vielversprechende Aufstiegsmöglichkeiten, meist auch innerhalb eines Gastronomiebetriebs.

Persönliche Ausbildungen in der Gastronomie sind wichtig.

Der Traum vom eigenen Lokal

Viele Quereinsteiger und langjährige Gastronominnen hegen den Traum vom eigenen Restaurant, vom eigenen Café oder von der eigenen Bar. Selbst wer eine fundierte Gastronomieausbildung vorweisen kann, muss für die Verwirklichung von diesem Traum in den meisten Kantonen ein Fähigkeitsausweis erlangen. Das sogenannte Wirtepatent erlangen Sie deshalb nur mit dem Bestehen der kantonalen oder schweizweiten Wirteprüfung.

Je nach absolvierter Ausbildung können in gewissen Kantonen Teile der Wirteprüfung dispensiert werden. Wer einen Abschluss einer Hotelfachschule hat, ist in den meisten Kantonen ganz von der Wirteprüfung dispensiert und braucht diese nicht mehr abzulegen.

Höhere Berufsbildung

Wer bereits älter ist und einige Jahre Berufserfahrung gesammelt hat, kann sich überlegen, eine Berufsprüfung mit eidgenössischem Fachausweis (FA) abzulegen. Die entsprechende Gastronomieausbildung gibt es für jeden Bereich eines Restaurants oder Hotels (Küche, Service usw.) und kann aufbauend auf die berufliche Grundbildung absolviert werden.

  • Bereichsleiter/-in Restauration mit eidg. FA: Übernahme komplexer Serviceaufgaben, Führung des Servicepersonals und Mitwirkung bei der Angebotsplanung und Preisgestaltung.
  • Bereichsleiter/-in Hotellerie-Hauswirtschaft mit eidg. FA: Übernahme komplexer Koordinationsaufgaben, Führung des Personals und Organisation eines Hotels.
  • Diätköchin/-koch mit eidg. FA: Verarbeitung von Lebensmitteln zu warmen und kalten Speisen gemäss ärztlichen Weisungen oder nach Ernährungstherapie für Personen, welche z. B. an Diabetes, Essstörungen, Nierenleiden oder Herz- und Kreislaufproblemen erkrankt sind.
  • Chefkoch/-köchin mit eidg. FA: Ausüben von spezialisierten Arbeiten in einer Küche, Planung von Abläufen und Menüs sowie Führung von Küchenpersonal.
  • Sommelier/-ière mit eidg. FA: Auswahl, Einkauf und Beratung zum Thema Wein in gehobenen Speiserestaurants.
  • Gastro-Betriebsleiter/-in mit eidg. FA: Erlernen der Betriebsführung mit allen dazugehörigen Verantwortungen und Aufgaben.

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Die höchste Stufe einer beruflichen Ausbildung in einem Restaurant ist die höhere Fachprüfung mit eidgenössischem Diplom.

  • Leiter/-in Restauration mit eidg. Diplom: Führung des kaufmännischen Bereichs eines Restaurants inkl. Angebots-, Personalplanung und Vermarktung.
  • Leiter/-in Hotellerie- Hauswirtschaft mit eidg. Diplom: Führung des kaufmännischen Bereichs eines Hotels inkl. Raum-, Personalplanung und Vermarktung.
  • Küchenchef/-in mit eidg. Diplom: Führung der gesamten Küche, Organisation und Überwachung aller Küchenabläufe sowie die Planung und Kreation des Speiseangebots.
  • Leiter/-in Gemeinschaftsgastronomie mit eidg. Diplom: Führen von systemgastronomischen Restaurants in Heimen, Spitälern, Personalrestaurants, Universitäts- und Schulmensen.
  • Dipl. Gastro-Unternehmer/-in: Vertiefung der Betriebsführung mit allen dazugehörigen Verantwortungen und Aufgaben.
Ausbildungen eröffnen wertvolle Möglichkeiten.

Höhere Fachschule

Alternativ zur Berufsprüfung und höheren Fachprüfung kann eine höhere Fachschule wie die Hotelfachschule besucht werden. Dazu sind eine Berufslehre und gewisse Zusatzleistungen nötig (u. a. Sprachdiplome). Diese Weiterbildungsmöglichkeit wird oft auch von Quereinsteigern genutzt, die schon immer von einer höheren Position in der Gastronomie oder Hotellerie geträumt haben.

Fazit

Wie Sie gesehen haben, gibt es viele Ausbildungsmöglichkeiten in der Gastronomie. Welches die beste Ausbildung für Sie persönlich ist, hängt sicherlich von Ihren Zielen ab. Überlegen Sie sich gut, was Sie erreichen möchten und welche Ausbildung Ihnen zum Erreichen Ihrer Ziele hilft. Egal, ob Sie eine Berufslehre wählen, als Quereinsteiger die Wirteprüfung ablegen oder gleich eine höhere Fachschule besuchen – es gibt viele Wege, um erfolgreich in der Gastronomie Fuss zu fassen.

Aktualisiert am 11.04.2024