Sprunglinks

Eigenes Catering eröffnen – ohne Lokal zum Erfolg

Caterings und Partyservices sind ortsunabhängig und flexibel. Als Caterer können Sie gezielt auf die Wünsche Ihrer Kundinnen eingehen und für diverse Anlässe das passende Angebot zusammenstellen.

In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, was Sie beachten sollten, wenn Sie ein Catering eröffnen.

Betriebskonzept erstellen

Eine Cateringfirma können Sie in der Schweiz deutlich schneller gründen als ein Restaurant oder ein Café. Sie brauchen schliesslich kein Verkaufslokal und haben entsprechend tiefere Fixkosten. Trotzdem empfehlen wir, dass Sie zuerst ein fundiertes Betriebskonzept erstellen. Überlegen Sie sich, was Sie erreichen wollen und wo Ihre Stärken liegen. Analysieren Sie den Markt und Ihre Zielgruppe und suchen Sie eine Nische. Quereinsteiger sollten auf der Hut sein, denn es gibt bereits viele Caterer. Ohne Ausbildung oder Berufserfahrung in der Gastronomie ist der Einstieg sehr anspruchsvoll.

Bei einem Catering müssen Sie für alle Gäste etwas Passendes bieten. Es werden meist einige Vegetarier oder Personen mit Allergien anwesend sein. Zeigen Sie sich flexibel und gestalten Sie für alle Kunden ein geeignetes Angebot.

Food Truck

Um eine Nische für Ihr Betriebskonzept zu finden, muss es nicht immer das Produkt betreffen. Es ist auch möglich, dass Sie Montag bis Freitag einen Food Truck betreiben und an Wochenenden Caterings anbieten. Food Trucks haben wie Caterings tiefe Fixkosten und lassen sich flexibel einsetzen. In Kombination kann dieses Konzept sehr erfolgreich sein. Die Caterings am Wochenende erhöhen die Auslastung der Küche und liefern ein Zusatzeinkommen. Und für die Caterings kann auch der Food Truck verwendet werden, sofern dies die Kunden wünschen.

Die Eröffnung eines Caterings erfordert nur wenige Investitionskosten.

Rechtliche Bestimmungen

Partyservices und Caterings müssen in der Schweiz in den meisten Kantonen eine Betriebsbewilligung oder eine Einzelbewilligung bei der Standortgemeinde einholen. In einigen Kantonen kann ein Catering sogar ohne Bewilligung betrieben werden. Ein Wirtepatent ist meist erst bei Alkoholausschank notwendig. Kümmern Sie sich auf jeden Fall frühzeitig um die rechtlichen Bestimmungen.

In fast allen Kantonen brauchen Caterers hingegen ein Hygienekonzept (HACCP-Konzept), das sie beim Lebensmittelinspektorat oder kantonalen Labor abgeben müssen. Nehmen Sie das Thema Hygiene als Caterer sehr ernst. Im Gegensatz zu einem Restaurant müssen Sie die Speisen nach der Produktion noch transportieren und über längere Zeit warm bzw. kalt halten. Eine hygienisch einwandfreie Arbeitsweise und die Einhaltung der Kühlkette ist zentral und deutlich anspruchsvoller als in anderen Gastronomiebetrieben. Ein gutes Hygienekonzept ist darum auch in Ihrem Interesse als Caterer.

Standort wählen

Der Standort ist bei einem Catering oder einem Partyservice wichtig, auch wenn Sie keine Laufkundschaft haben. Beachten Sie bei der Wahl des Standorts und der Küche die folgenden Aspekte:

  • Miete: Standort in günstiger Gegend oder einmieten in die Küche eines anderen Betriebs
  • Lage: gute Verkehrsanbindungen und möglichst nahe bei den potenziellen Kunden
  • Platz: genügend Stauraum für grössere Caterings
  • Küche: kein Catering von zu Hause aus, professionelle Ausrüstung für professionelle Anlässe

Zur Ausrüstung eines Caterings gehören mindestens ein Lieferwagen, Transportbehälter für die Speisen und je nach Anlass Geschirr und Mobiliar. Schätzen Sie ein, wie gross Ihr durchschnittlicher Anlass ist und legen Sie Ihre Ausrüstung darauf aus.

Eine gute Organisation ist für Caterings sehr wichtig.

Budget und Kosten

Hier kommt die gute Nachricht: für ein Catering brauchen Sie deutlich weniger Startkapital als für ein Restaurant oder eine Bar. Besonders wenn Sie sich in eine eingerichtete Küche einmieten können, beschränken sich die Investitionen auf die Ausrüstung und die Fahrzeuge. Stellen Sie trotzdem ein möglichst detailliertes Budget zusammen, besonders wenn Sie vorhaben, Personal einzustellen. Zu Beginn empfehlen wir Ihnen hier auf temporäres Personal zu setzen. Denn die Personalkosten haben in der Gastronomie einen sehr grossen Einfluss auf das Budget.

Abonnieren Sie unsere Gastro-Tipps!

Angebot

Immer mehr Caterings finden in der Schweiz an ausgefallenen Orten statt. Von Caterern wird dann erwartet, dass diese einen Komplettservice bieten und neben der Verpflegung auch Stühle, Tische, Dekoration usw. organisieren. Je nach gewählter Marktnische lohnt es sich, einen solchen Service im Angebot zu haben. Arbeiten Sie in solchen Fällen unbedingt mit Partnern zusammen. Die Anschaffung einer Ausrüstung für grosse Anlässe ist sehr teuer und oft nicht nötig. Auch aus Platzgründen ist es nicht praktisch, wenn Sie an Ihrem Standort Geschirr und Möbel für 150 Personen lagern, obwohl Sie vor allem Caterings für 30 Personen durchführen. Suchen Sie darum frühzeitig nach guten Partnern für Geschirr, Wäsche, Möbel und Transport.

Personal

Am Anfang kann es hilfreich sein, auf die Unterstützung von Familie und Freunden zu zählen, damit Sie die ersten Anlässe abwickeln können. Oder Sie engagieren Aushilfen. Sobald Sie laufend Aufträge erhalten, lohnt es sich, Personal im Modell der Teilzeitarbeit anzustellen. So können Sie die Personalkosten tief halten. Achten Sie bei den Arbeitsverträgen darauf, dass Sie die gesetzlichen Bestimmungen und die des L-GAV einhalten. Caterings haben den Vorteil, dass das finanzielle Risiko klein bleibt. Wenn Sie nur ab und zu kleinere Anlässe am Wochenende organisieren, können Sie beispielsweise in der ersten Wochenhälfte noch einige Tage einer anderen Arbeit nachgehen.

Gute Caterings zeichnen sich durch ihre flexiblen Angebote aus.

Marketing

Befassen Sie sich frühzeitig mit der Vermarktung. Ein Restaurant an einem guten Standort hat automatisch Laufkundschaft. Ihr Cateringunternehmen hingegen findet niemand, wenn Sie nicht auf sich aufmerksam machen. Beginnen Sie mit einfachem Onlinemarketing und einer Webseite. Schreiben Sie anschliessend Eventveranstalter und Hochzeitswebseiten ohne eigenen Cateringservice an und stellen Sie Ihre Dienstleistungen vor. Und erzählen Sie Ihren Bekannten von Ihrem Vorhaben. Mundpropaganda ist nach wie vor das beste Marketing.

Beginnen Sie nach Ihrem ersten Anlass mit der Kundenpflege. Fragen Sie nach, ob es den Kunden gefallen hat, und bitten Sie diese, Sie weiterzuempfehlen. Sammeln Sie alle Kontaktadressen von ehemaligen Kunden und Interessierten und kontaktieren Sie diese ab und zu per E-Mail, Brief oder auch mal per Telefon.

Fazit

Ein Catering zu eröffnen ist eine attraktive Möglichkeit, mit wenig Investitionskosten in die Gastronomie einzusteigen. Trotzdem sollten Sie sich bewusst sein, dass Sie als Caterer nicht mehr für Ihre Freunde kochen, sondern eine professionelle Dienstleistung erwartet wird. Ein solides Betriebskonzept, ein guter Standort, verlässliche Lieferanten und eine aktive Vermarktung sind darum sehr wichtig.

Interessieren Sie sich für ausführliche Informationen zur Eröffnung eines anderen Betriebstypen? Besuchen Sie unsere spezifischen Wissensartikeln:

Aktualisiert am 21.10.2022